Der nächste (hoffentlich geeignete) Liegehafen ist Merzig. Das sind nur zwei Stunden bei sehr gedrosselter Fahrt. Da ich diese Strecke schon kenne, kommen Ideen für Neues: Der erste richtige Landausflug meiner Skipperkarriere. Wir nehmen unsere Velos und fahren die Saar hoch bis zum Bogen der Schleife. Dort hat es einen Wanderweg zum Aussichtspunkt, der 200m über dem Fluss liegt.
Und wenn böötelnden Schweizern nichts anderes in den Sinn kommt, als zu wandern, muss es dann schon recht schweizerisch sein – am Fluss unten spielt einer abwechselnd Alphorn und Trompete und erklärt uns dass es ein halbes Dutzend Echos gebe.
Dann doch noch etwas Schiff, obwohl es auch heute wieder einmal ganz leicht ‚schiffet‘. Im Hafen von Merzig ist Stimmung – ein Nachfest eines Geburtstags vom Vortag. Aus der Gruppe lösen sich vier Männer und kommen fast im Laufschritt auf einen wankenden Steg – doppelte Schwankung scheint sich auszugleichen. Bevor ich mich entschieden habe, wo und wie ich anlegen will kommen von verschiedenen Seiten die Kommandos – Widerstand eher sinnlos bis destruktiv. Auf den Puristenpreis verzichte ich und gleite mit viel Bugstrahlruder so präzise in die Box, dass wenig Stress aufkommt. Gut vorbereitet ist anders aber irgendwie kommen dann die Leinen runter und wir liegen so, wie es anscheinen lokale Kultur ist.
Mit André ist es schon der letzte Abend.